BUW ESE

Prävention, Intervention und Rehabilitation im Förderschwerpunkt Emotional-soziale Entwicklung

Informationen zur einführenden Vorlesung in den Förderschwerpunkt im aktuellen Semester finden Sie jeweils im StudiLöwe-Kommentar (des jeweiligen Semesters), unter Prüfungen oder unter Aktuelles.

Inhalte und Ausrichtung der Lehrveranstaltung

Warum verhalten sich Schüler*innen überhaupt störend und aggressiv? Wie tragen manchmal Lehrkräfte unbewusst zu diesen Störungen bei? Warum ist auch Verhalten, das destruktiv und störend wirkt, trotzdem sinnvoll? Und wie kann ich die Antworten auf all diese Fragen sinnvoll für meine spätere Tätigkeit als sonderpädagogische Lehrkraft nutzen? Antworten auf diese und andere Fragen finden Sie in dieser VL.

Die VL befasst sich mit Störungen und Besonderheiten der Emotional-sozialen Entwicklung (Verhaltensstörungen) bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter. Sie lernen die grundlegenden Störungsbilder sowie Risiko- und Schutzfaktoren für die emotional-soziale Entwicklung kennen. Im Mittelpunkt der Vorlesung stehen Ursachen, Erklärungsmodelle und somit auch Ansatzpunkte zur Förderung bei Verhaltensproblemen in der Schule. Wir werden uns dabei insbesondere auf verhaltenstheoretische, systemische und bindungstheoretische Modelle und ihre Implikationen für die schulische Praxis konzentrieren. An einzelnen Stellen werden wir inhaltliche Brücken zu den Seminaren „Methoden der nach- und außerschulischen Rehabilitation und Förderung“ schaffen. Folgende inhaltliche Schwerpunkte sind aktuell geplant:

  • Epidemiologie bei Verhaltensproblemen
  • Klassifikationssysteme 
  • Risiko- und Schutzfaktoren
  • Überblick: Biophysisches Modell, Psychodynamisches Modell, Polit-Ökologisches Modell, Soziologisches Modell
  • Lerntheoretische Grundlagen:  Klassisches und operantes Konditionieren
  • Lerntheoretische Grundlagen: Lernen am Modell
  • Systemische Grundlagen: Regelkreise, Kontext, subjektive Sinnhaftigkeit
  • Bindungstheoretische Grundlagen
  • Erziehung und Verhaltensprobleme
  • Sozial-kognitive Informationsverarbeitung
  • Systemische Grundlagen: Regelkreise, Kontext, subjektive Sinnhaftigkeit
  • Spezifische Probleme I: Aggressivität und Störungen des Sozialverhaltens
  • Spezifische Probleme II: ADHS

Modulverantwortlich:
Prof. Dr. Gino Casale

Ansprechpartnerin:
Frau Birgit Hütter

Termine und Infos: über Moodlekurs

 

Sonderpädagogische Förderung – Bachelor of Education – Modul 3 (PO 2017)

Im Modul 3 müssen Studierende laut Studienordnung eine integrierte mündliche Modulabschlussprüfung (MAP) über die Inhalte der beiden einführenden Vorlesungen (zu den Förderschwerpunkten Lernen und Emotional-soziale Entwicklung) ablegen. Die MAP3 findet jeweils in der vorlesungsfreien Zeit statt und dauert 30 Minuten. Die MAP3 besteht aus zwei Teilen:

1. Teil: Spezialthema

2. Teil: Offene Fragen zu den Lehrinhalten

Spezialthema: Die MAP beginnt mit dem Spezialthema. Wenn Sie eine:n Prüfer:in aus dem Arbeitsbereich Emotional-soziale Entwicklung zugeteilt bekommen, ist das Spezialthema frei aus dem Themenspektrum der einführenden Vorlesungen in Modul 3 (Lernen und Emotional-soziale Entwicklung) wählbar. Hierfür recherchieren Sie einen deutsch- oder englischsprachigen Artikel aus einer Zeitschrift mit Peer Review, dessen Inhalte Sie in der Prüfung vorstellen. Eine Absprache dieses Themas in der Sprechstunde ist dann nicht erforderlich. Planen Sie für das Spezialthema maximal 10 Minuten Zeit ein. Beim Spezialthema geht es in erster Linie darum, eine spezifische selbst gewähltes Thema mit empirischen Befunden zu diskutieren. 10 Minuten sind kurz! Beachten Sie dies bei der Vorbereitung.

Offene Fragen: Im zweiten Prüfungsteil werden offene Fragen zu allen Inhalten der beiden Vorlesungen (Emotional-soziale Entwicklung und Lernen) gestellt. Das bedeutet, dass auch Fragen zum Bereich Lernen gestellt werden, wenn Sie von einem Prüfer aus dem Arbeitsbereich Emotional-soziale Entwicklung geprüft werden.

Bewertungskriterien: Für die Bewertung einer mündlichen MAP ist die reine Reproduktion der Inhalte aus den Lehrveranstaltungen eine notwendige Voraussetzung, allerdings kein hinreichendes Kriterium für eine (sehr) gute Benotung. Studierende, die eine (sehr) gute Benotung anstreben, sollten die verschiedenen Inhalte miteinander verbinden können. Dies erkennen wir in der Prüfung daran, dass Sie verschiedene relevante Theorien, Konzepte und empirische Befunde aus den Lehrveranstaltungen

a) kennen und benennen,
b) anhand von inhaltlich relevanten Argumenten miteinander vergleichen,
c) bewerten und daraus
d) Ableitungen für die schulische Praxis vornehmen können.

Die (richtige) Verwendung von Fachsprache zeigt dabei, dass Sie sich auf einer professionellen Ebene mit der Materie auseinandergesetzt haben. Ein wichtiges Kriterium für eine (sehr) gute Benotung ist ferner, dass Sie neue Literatur recherchieren, relevante empirische Befunde außerhalb des vermittelten Stoffs der Lehrveranstaltungen kennen und die Inhalte kritisch reflektieren können.