Profilanalysen zum unterschwelligen Lehrkrafthandeln im Kontext der Primarschule
Kinder mit auffälligem Verhalten sind im inklusiven Unterricht häufiger von sozialer Ausgrenzung betroffen als ihre Mitschüler*innen (Bless, 2007; Huber, Nicolay & Weber, 2021). Ein Ansatz, um dieses Phänomen zu erklären, bietet der Blick auf das Feedback, das die Kinder von ihren Lehrkräften im Unterricht bekommen. So neigen Grundschüler*innen, die beobachten, dass andere Schüler*innen wiederholt negatives Feedback erhalten, dazu, eine negative Einstellung diesen gegenüber zu entwickeln (Garrote et al., 2020; Huber, 2019;; Nicolay & Huber, 2023; Spilles et al., 2023). Die Umsetzung eines niedrigschwelligen, für die Klassenöffentlichkeit kaum wahrnehmbaren Classroom Managements (Borich, 2016; Helmke, 2007; Rinne, 1984), könnte in inklusiven Settings hingegen das Potential bieten, die soziale Integration von Schulkindern, die den Unterricht stören, nicht weiter zu gefährden.
Erste Ergebnisse vorheriger Forschungsprojekte zeigt, dass das Classroom Management einen moderierenden Effekt auf den Zusammenhang zwischen dem wahrgenommen negativen Lehrkraftfeedback und störendem Verhalten im Unterricht hat. In weiterführenden Analysen soll mithilfe einer Latenten Profilanalyse untersucht werden, ob sich innerhalb dieser unterschwelligen Classroom Management-Techniken verschiedene Profile des Lehrkrafthandelns erkennen lassen. Zum einen könnten so inklusionsförderliche Lehrkraftverhaltensweisen identifiziert werden, zum anderen dient die vorgestellte Studie einer weiteren inhaltlichen Validierung dieser empirisch bislang kaum explizit erfassten Nuancen des Classroom Managements.
Wer kann am PULS-Projekt teilnehmen?
Die Erhebung des PULS-Projekts läuft bereits! Eine studentische Mitarbeit ist in diesem Projekt nicht mehr möglich.
Es können alle Studierende der Studiengänge
- LA Sonderpädagogik (BA und MA)
- LA Primarstufe,
- LA Haupt-/Real-/Gesamtschule und
- LA Gymnasium
teilnehmen, die ihre
- BA-Arbeit,
- das Forschungsprojekt und/oder ihre
- MA-Arbeit
in einem koordinierten Projekt schreiben wollen. Vorerfahrungen in pädagogischer Diagnostik (z.B. im Modul SPF4/SPF6) sind hilfreich, aber keine Voraussetzung zur Teilnahme.